Hunde, wollt Ihr ewig leben!?
5.09.2003
Das Wort vom "sozialverträglichen Frühableben", noch gar nicht lange her, da war die Republik entrüstet ob dieses Begriffs. Doch... man hat sich daran gewöhnt, denn die Realität hat dieses Wort ja hervorgebracht...
Die Realität wurde nicht wahrgenommen.
Das heißt: Wahrgenommen schon, von den Opfern. Aber die zählen ja nicht.
Recht hat, wer überlebt.
Aribert Deckers
------------------------------------------------------------------------------- Datum: 27.08.2003 15:53:48 Autor: medicus c Altenheime oder Alten-Aufbewahrungs-Anstalten? nachtrag zur Versorgung Alter im Krankenhaus von "Menschenwürde" ist da wenig zu spüren. Man zwang z.B. meinen Schwiegervater, damals 89 Jahre alt, der wegen akuter Herzrhythmusstörungen zur stationären Beobachtung war, in die Windeln zu xxxxxen, obwohl er danach schrie auf die Toilette zu müssen. Man hat ihn in "stabile Seitenlage" gepackt, so daß er sich kaum noch rühren konnte und mit Bettgitter pflegeleicht gemacht. Man hat ihn medikamentös so sediert, daß er wiklich zum alten Trottel wurde. Man hat ihm Hörgerät, Gebiß und Brille weggenommen. Er war ohnehin stark sehbehindert, und sich dann gewundert, wenn er vor Schreck um sich geschlagen hat, als ihm eine Schwester - ohne Vorankündigung - eine Spritze verpaßt hat. Er, der bis dahin völlig ruhig und harmlos war, wurde dann als "aggressiv" bezeichnet und entsprechend sediert. Man hat ihm - ohne Gebiß wohlgemerkt - eine knallharte (knusprige) Semmel kommenntarlos hingestellt und dann wieder entfern - "der ißt ja nichts". Erst auf massives Drängen, obwohl selbst Mediziner, wurde er täglich in den Stuhl gesetzt und die sedierenden Medikamente abgesetzt. Konsequenz: schnellst mögliche Entlassung nach Hause und dort wieder altersensprechend normales Leben. Selbständiges Anziehen, Essen, Toilettenbesuch, Fernsehen, trotz tatsächlich bestehender Demenz. Später nochmaliger stationärer Aufenthalt in anderem Großkrankenhaus, wegen Hüftgelenks-Op.: dasselbe Trauerspiel, Begründung "keine Zeit, zuwenig Pflegepersonal", man hat ihm kommentarlos Tabletten hingestellt, die er so nicht schlucken konnte, und dann sich darauf verlassen, daß die Angehörigen die Tabletten zerkleinern. Das zuständige Pflegepersonal war dazu offenbar nicht in der Lage und vergewisserte sich nicht einmal ob die Medikamente eingenommen worden sind. Fazit: gnade uns Gott wenn wir mal soweit sind! Ganz egal ob Alten- oder Pflegeheim oder Krankenhaus. Ich kenne allerdings, im Krankenhausbereich auch Ausnahmen, trotz Mangel an Pflegekräften und Zeit (Wie denn dieses bei fast 5 Millionen Arbeitslosen???). -------------------------------------------------------------------------------
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Aribert Deckers