Mäh-Kritik

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Kürzlich erging sich ein deutscher Fernsehnestbeschmutzer namens Böhmermann in einer Simulation eines Vergleichs der Strafbarkeiten von Betrachtungen unter anderem zur nicht bestimmungsgemäßen Benutzung vierbeiniger biologisch abbaubarer Rasenmäher durch einen gewissen türkischen Despoten namens Erdogan in die Frage, ob derselbe nicht des juristischen Beistands eines deutschen Advokaten bedürfe.

Es kam, was kommen mußte: zu den über 2000 Fällen der Strafverfolgung unwilliger Subjekte in der Türkei kam noch einer hinzu: der des besagten Despoten gegen den Böhmermann. Der Despot nahm allerdings einen anderen als den empfohlenen Paragraphenpfleger. Und der Fernsehaushänger nahm Polizeischutz.

Der Zeitpunkt indes konnte kaum ungünstiger sein: die Türkei pokert um die Bezahlung der Rolle als Gatekeeper Europas zur Abwehr eindringender afrikanischer Horden, Erdogan als Recep-tionist diktiert Deutschland und Europa die Konditionen, da lädiert der Böhmermann dem Erdogan die Facon.

“Guter Bulle – böser Bulle”, eine praktische Rollenverteilung, und wer es sich leisten kann wie unsere obersten Tausend, der outsourced die Rolle des bösen Bullen für ein gewisses Salär an externe Kräfte. Hauptsache, man selbst steht möglichst untangiert und frei von Tadel im Raum. Einerseits: Die Flüchtlinge auszugrenzen, aber nein, das geht doch nicht. Andererseits glüht Zorn, wenn die Österreicher IHRE Grenzen nicht dicht machen. Und der Herr Erdogan, auf den ist als Gatekeeper Verlaß. Wen der so alles unter Verschluß hält, also DAS ist doch ein gutes Zeichen. So wie der hätte Man es auch gerne – sagen darf man das nicht, aber träumen darf man schon.

Und nun die Mäh-Kritik, die Störung des Platzes und des Himmlischen Friedens. Welch ein Sakrileg. Wie gut, daß es noch aus des Kaisers Zeiten Gesetze gibt, die Blasphemie und Insubordination ahnden. Wo käme man denn hin, wenn ein Jeder dürfte, was er wollte!?

Das ist die hohe Kunst der Demokratie: ein Pferd so zu reiten, daß es meint, es renne dahin, wohin ES will. Die Zügel zu halten, es zu schlagen, es zu peitschen, und trotzdem immer oben zu bleiben und durchzusitzen, was man will, DAS ist die Kunst derer dort oben, das ist IHRE Kultur. Noblesse oblige.

Der Aberwitz: Das Pferd weiß all das und rennt trotzdem. Dagegen sind selbst Ziegen und Schafe … Aber lassen wir das, auch die werden von Erdogan…

Hier hilft nur noch eines: eine Portion “Gras für Alle”: Demokratie, ein Opium für das Volk.

Post Title: Mäh-Kritik
Author: Acorlin
Posted: 25th April 2016
Filed As: Polit-Mafia, Raumschiff Erde, Touristenklasse
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