Diese Welt ist ein Jammertal. Wozu noch Eintritt zahlen?
Posted by AcorlinIn der Schweiz wurde ein interessantes Experiment gemacht: Leserkommentare verhökern. Nicht wie üblich (die Leser zahlen), sondern umgekehrt: wer auf den Putz hauen will, muß zahlen. So jedenfalls habe ich den Artikel dazu verstanden.
- http://medienwoche.ch/2014/01/17/den-kommentarmuell-versilbern/
[*quote*]
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Das Problem mit der zweifelhaften Qualität der Leserkommentare
kennen längst nicht alle Online-Medien. Wer frühzeitig klare
Spielregeln aufstellt und diese auch durchsetzt, hat gute
Chancen nicht in den Schlamassel reinzurutschen. Wer aber die
Zügel schleifen lässt, hat verloren. Kommentarbereiche ziehen
Mitteilungsbedürftige aller Couleur an. Und wenn sie sich lange
genug ungestört unter ihresgleichen austoben dürfen, wollen sie
immer mehr davon.
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[*/quote*]
In Deutschland ist Prügeln eine heiter betriebene Volksbelustigung, siehe
- Hochkultur: Mitprügeln in Deutschland!
http://ariplex.com/folia/archives/14.htm
Die Massen an Traffic, mit denen die eingebettete Reklame den Inserenten verkauft wird, stammen aus einer nicht mal großen Zahl von Schlammspringern (nennen wir sie mal so), die den lieben langen Tag nichts anderes mit sich anzufangen wissen, als in Kommentarteilen sinnlos herumzuquasseln.
Ob den Inserenten diese Tatsache der Trafficerzeugung in voller Konsequenz bewußt ist? Darüber wurde übrigens schon 2001 geschrieben, vor über 13 Jahren!:
- Internet-Foren
J’accuse
http://www.ariplex.com/ama/ama_for1.htm
Natürlich, eines sollte klar sein: das “in Kommentarteilen sinnlos herumzuquasseln” stimmt nur dann, wenn es in der Tat sinnlos ist. OB es sinnlos ist, hängt aber von der Moderation ab! Es ist nicht der Schlammspringer für die Situation verantwortlich, sondern die Moderation der Kommentare. Genau da ist das Problem: fast Niemand in Deutschland ist dazu geistig in der Lage, weder in Kleinstredaktionen noch in den großen GEZ-zwangsbezahlten Milliardenunternehmen.
Wenn man eine Zeitung machen will, dann macht man eine Zeitung. Ein ZUSÄTZLICHES Einkommen oder eine Festigung der Marktposition (“Leser-Blatt-Bindung”) durch “Beteiligung des Bürgers/Lesers” gibt es aber nur durch ZUSÄTZLICHE Leistung.
Eben die wird nicht erbracht.