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Dashcamismo!
Friday, July 22nd, 2016Phase 1: Als in den fernen Weiten im Osten, irgendwo ganz weit draußen, ein Meteorit herunterflog und explodierte, daß die Fensterscheiben zerbarsten, spätestens da begann die Aera der Dash-Cams: kleine Kameras, die aus dem Auto heraus die Straße filmen.
Phase 2 folgte ebenfalls bewegt, als “action-cam”: an Fahrradlenkern und auf dem Kopf mit Bändern befestigt.
Nun kommt Phase 3: Action-Cam, am Kopf getragen, mit ständiger Verbindung über das Handy.
Das Handy als solches ist zu klobig und zu schwer, und man hat die Hände nicht frei und – natürlich – man hat es in der Hosentasche, während gerade “etwas” passiert. Nein, Kamera am Kopf, das muß sein. Alles, was der Mensch sieht, sieht die Kamera auch. Und sie zeichnet alles sofort auf, vollautomatisch, ohne weiteres Zutun; die Welt ist der ständige Begleiter und sieht zu. Die Welt hört und sieht alles.
Natürlich, das gibt es schon längst, als Ausstattung von Reportern. Genau das wird es wieder sein. Grundausrüstung für Citizen-Reporter. Allzeit bereit!
Wer sollte so etwas tun? Verlage natürlich, die auf der Suche nach neuen Geldquellen neue Nachrichtenquellen anzapfen müssen – und sich neue erschaffen müssen.
Was kostet eine Action-Cam? Nicht viel. Für einen solventen Verlag ist es also kein Problem, 100 “Volksreporter” damit auszustatten. Die Werbewirkung alleine durch die Startaktion hat es in sich und steigert die Auflage bzw verhindert das weitere Absinken.
Und dann will Jeder so eine haben. Der Verlag sammelt und sortiert die eingehenden Videos und wirft sie in Massen auf seinen Server. Die Menge machts. Eines der Videos wird es bringen. Je mehr Videos man hat, desto größer die Wahrscheinlichkeit eines geldbringenden Zugmagneten.
Die Welt der Clip-Junkies. Wer braucht da noch echte Journalisten?
Das ist das Ende. [1]
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Aber, ist man ehrlich, ist DAS schon seit Jahrzehnten abzusehen. In der Filmbranche werden Filme nicht nach Qualität gemacht, sondern der Inhalt ist für ein blödes Publikum gemacht. Das einzige was zählt, sind verkaufte Kinokarten und Umsatz mit Merchandizing und Einsatz für Werbezwecke.
Anstatt das Publikum, also “die Öffentlichkeit”, die Bevölkerung, intellektuell anzuheben, ihr Wissen zu geben, verfiel die Filmbranche in immer primitivere Verhaltensschemata-Automaten, die die Gesellschaft prägten, also noch weiter verblödeten.
Gute Filme haben heute keine Chance, weil das Publikum sie gar nicht mehr versteht.
Ein Beispiel: “The Prisoner” [2] “The Prisoner” hat den Massenmarkt völlig verfehlt. Vor fast 50 Jahren: 1967-1968.
Volksverblödung ist kein neues Phänomen, sondern zwangsläufige Folge davon, daß nur die Geldmasse als Kriterium zählt.
Die neuen Eliten, sie werden Eliten sein, kleine Kreise und Gesellschaften, und immer anonymer und versteckter im Hintergrund agieren. Denn sie sind in Gefahr. Wer einen Kopf hat, wird um diesen kürzer gemacht…
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I am not a number. I am a free man.
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[1]
STEFAN NIGGEMEIER
“BREAKING NEWS
Das Ende des Nachrichtenfernsehens, wie wir es kennen”
http://uebermedien.de/6819/das-ende-des-nachrichtenfernsehens-wie-wir-es-kennen/
[2]
“The Prisoner
I am not a number. I am a free man”
http://www.portmeirion-village.com/visit/the-prisoner/
“Patrick McGoohan: The spy who started it all”
http://www.latimes.com/entertainment/tv/showtracker/la-et-st-the-prisoner-20140426-story.html