INS

Initiative neue Schulpolitik

Verkürzte Stellungnahme der INS zum Entwurf einer neuen Zeugnisordnung
(Stand: 4.6.96)
und zum Entwurf einer neuen Versetzungsordnung
(Stand: 14.6.96)

1996


In den Verordnungsentwürfen konkretisiert die Bildungssenatorin die Intentionen der SPD-Schulpolitik, für deren Realisierung durch die neuen Bremer Schulgesetze der Weg frei gemacht wurde.

Von einschneidender, die Schule in ihrer Grundstruktur verändernder Wirkung sind die Anpassungen an die neue Rechtslage, die es in die Befugnis der Einzelschulen stellen, die Stundentafel schulintern zu verändern, die Form des Unterrichts in Abweichung von Schulzweig-, Fach-, Fachlehrer- und Stundenbindung sowie die Form der Leistungsbewertung zu bestimmen.

Im Widerspruch zur Proklamation von Autonomie und Gestaltungsspielräumen machen die Verordnungsentwürfe den Schulen Vorschriften, die einseitig den Einstieg in eine Entwicklung bedeuten, die durch folgende Ziele bestimmt ist:

Für die Schule bedeutet dies mit anderen Worten: die Abschaffung der Überprüfung und Sanktionierung von Leistungen durch gute und schlechte Zensuren sowie durch Versetzung bzw. Nichtversetzung. Damit wird das Prinzip der Höherbewertung von Leistung und Fähigkeit und seine Funktion als Vorausetzung für den Erwerb von Zugangs -und Aufstiegsberechtigungen durch Jahrgangszeugnisse und Schulabschlüsse außer Kraft gesetzt.

Ergebnis ist die Abschaffung der Auslese und damit die Beseitigung eines zentralen Lernmotivs, gleichzeitig die massive Behinderung der Aufgabe von Schule, die nachwachsenden Generationen für die Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft zu qualifizieren.

In einer derart revolutionierten Schule wirkt das Gleichheitsprinzip nicht mehr im Sinne einer Chancengleichheit für den Aufstieg jedes einzelnen, sondern als Fessel an leistungsheterogene Lerngruppen, d.h. Einheitsklassen.

Damit aber ist das langjährige Ziel der SPD-Bildungspolitik markiert: die Einführung einer Einheits- oder Gesamtschule als Regelschule. Die neuen Verordnungen im Gefolge der reformierten Schulgesetze sollen auf die Abschaffung des gegliederten Schulwesens hinwirken.

Die damit drohende Zerstörung der Lern- und Erziehungsschule darf im Interesse unserer Kinder, unserer Zukunft und unserer Gesellschaft nicht hingenommen werden. Sie muß unseren stärksten Protest hervorrufen.

Bildung ist die für die Zukunft unserer Gesellschaft entscheidende Ressource.

Die neuen Verordnungen sind ausschließlich geeignet, die Herausbildung dieser Ressource zu behindern.


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