Holt die Eisbären aus dem Zoo,

holt die Pinguine aus der Antarktis!

Rettet Deutschland!



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12.7.2001

Ich bin so einiges gewöhnt, aber was dog@dog.dog mir per Email schickt, bricht alle Rekorde. In einem Kurs erzählt ein Dozent den Schülern (man lese und staune):

Ein Kurs für Sysadmins. In Deutschland! Und dann sowas.

Glaubt nicht, das wäre ein Ausrutscher gewesen. Auf den Kommentar, daß der Masterbootrecord dafür ein bißchen zu klein sei, kommt die Antwort, oh, das hätte er seinen Schülern aber schon all die Jahre so erzählt...

Der Herr ist übrigens studierter Informatiker.

Da fragt man sich, woher kommt dieses studierte Unwissen? Aus Deutschland. Kein Wunder, denn an unseren hochgelobten deutschen Hochschulen und Universitäten herrscht der akute Bildungsnotstand. Da liest man in den Unterrichtsmaterialien ("PC-Technik 98, Systembetreuer", Herdt-Verlag für Bildungsmedien GmbH, Seite 21, Autoren: F. Bähr, F. Kamp) beispielsweise über die "WORM-Plattenlaufwerke (CD-Brenner)":

Das ist falsch. Wenn es Blasen gäbe, brauchte man zuviel Energie.

Gleiches Buch, Seite 67:

Falsch. Es gibt nur einen Adreßbus! Beim Lesen oder Schreiben wird eine Signalleitung (oder auch zwei) benutzt, die unterscheidet zwischen I/O und RAM.

Auch andere Bücher des gleichen Verlages sind eine Fundgrube für Abstruses:

("Microsoft, Orientierungskurs EDV 98, Grundlagen EDV mit Windows 98 und Office 97", Herdt-Verlag für Bildungsmedien GmbH, 1. Auflage 1998, ebenfalls verwendet in Kursen für Sysadmins und an bundesdeutschen Hochschulen)

  1. Seite 5

    Das ist falsch. Zuse hat die Relais selbst entwickelt. Es sind mitnichten einfache Relais. Seine Kunst bestand in der Erfindung von besonders konstruierten Metallteilen für bistabile Zustände, mit Einrastungen.

  2. Seite 6

    1980 und Transputer? Das ist ja wohl eine Bruchlandung.

    Mehr über Cray, Inc bei Cray, Inc.

  3. Seite 7

    Falsch. Von BASIC gibt es mehrere, grundverschiedene Varianten. Der Altair 8800 B wurde nicht in BASIC programmiert, sondern in allem, was erreichbar war. Als erstes war das nur Maschinencode, den man in Oktal eingeben mußte. Mehr darüber steht in einem lesenswerten Bericht von Petra: http://www.ariplex.com/petra/ppromis1.htm * PROMIS-espionage

  4. Seite 7

    Falsch. Wozniak und Jobs haben alleine angefangen. Der APPLE II war nicht der erste einsatzfähige Bürocomputer. Das waren der MITS Altair-8800B und die Computer vom Imsai.

    IMSAI 8080 : http://www.computer-museum.org/collections/IMSAI_8080.html

    ALTAIR : http://www.computer-museum.org/collections/mits8800.html

  5. Seite 8

    Falsch. Es gibt keine solche Norm. Notebooks sind möglichst dünn, klein und haben Akku-Betrieb. Nur ein Teil der Laptops hatte Akkus.

  6. Seite 9

    Falsch. Automatisch Schlüsse aus Datenbeständen zu ziehen ist keine AI, sondern Data-Mining. "Künstliche Intelligenz" ist der Versuch, mit speziellen Algorithmen, Daten so zu verarbeiten, daß sie auf bislang unbekannte Eingaben reagiert, siehe Eliza.

    Die "Expertensysteme" heißen so, weil SIE das Wissen von Experten in ihren Datenbanken besitzen. Sie sollen Menschen helfen, aus dem Wissen der Experten die notwendigen Fakten herauszuziehen. Beispiele sind Diagnosehilfen für Ärzte und Hilfen für die Service-Crew zur Flugzeug-Wartung.

    Expertensysteme sind Checklisten-Systeme, also sogar sehr primitiv konzipiert.

  7. Seite 9

    Falsch. Neuronale Netze sind schichtenweise angeordnete Zellen, die miteinander über bestimmte Datenpfade verbunden sind. Man simuliert damit beispielsweise die Erkennung im Auge/Hirn-System. Die Neuronalen Netze sind reine Software. Es gibt zwar besondere Chips zur Realisierung neuronaler Netze, aber nach meinem Wissen keinen einzigen derartigen Computer, sondern höchstens Submodule.

  8. Seite 10

    Falsch. Das EVA-Prinzip bezieht sich auf einen speziellen Typ von Prozessor. Die Eingabe-Daten können im Programmcode enthalten sein oder im Speicher. Die Ausgabe kann in den Speicher erfolgen. Eine Ausgabe per Ausgabegerät ist nicht zwingend erforderlich, denn die Ausgabedaten können für andere Programme als Eingabe dienen.

    Aufbauend auf diesem Prinzip kann man Computer bauen. Aber es funktionieren NICHT alle Computer nach diesem System. Die Eingabedaten sind NICHT zwingend über Eingabegeräte einzugeben, sie können auch Teil des Programms sein. Sie können sogar Teil der Prozessorstruktur sein.

  9. Seite 12

    Falsch. Schon mal was von Kyrillisch oder Chinesisch gehört???

    Richtig: Alles, was im Computer gespeichert wird, sind Daten. Sie unterscheiden sich durch die Art der internen Darstellung.

  10. Seite 12

    Falsch. Analoge Daten haben einen Wertebereich, bei dem es zwischen zwei Werten beliebig viele Zwischenwerte geben kann.

  11. Seite 12

    Falsch. Der Gegensatz zu analogen Daten sind nicht digitale, sondern digitalisierte Daten. Digitalisierte Daten werden in digitaler Darstellung gespeichert bzw. verarbeitet. Digitalisierte Daten können nur diskrete Werte annehmen. Zwischen diesen Werten gibt es im Gegensatz zu den analogen Daten KEINE Zwischenwerte.

  12. Seite 12

    Falsch. Erstens gibt es Analog-Computer und zweitens ist es jederzeit möglich, in einem Computer analoge Elemente einzubauen, siehe Hybrid-Rechner!

  13. Seite 14

    Falsch. Die Zeichen (z.B. des Alphabets und die anderen Zeichen) des für die jeweilige Aufgabe notwendigen Zeichensatzes werden in einer Tabelle durch ihren jeweiligen binären Code angegeben. Daß dieser Code als Zahl betrachtet werden kann, ist nur eine reine Nebenwirkung.

  14. Seite 18

    Falsch. Terminals sind Endgeräte, die an einen Computer angeschlossen werden. Das kann auch ein Kleincomputer sein, siehe Mehrplatzsystem unter Unix und Linux.

  15. Seite 18

    Falsch. Wenn es in diesem Buch schon heißt, daß der Altair-8800 B der erste Homecomputer war, dann sollte man soweit denken können, daß dieser Computer auch als erster in den Büros stand!

  16. Seite 19

    Falsch. Das Steuerwerk ist Teil des Prozessors. Die Funktionen des Steuerwerks werden nicht nur durch den Programmcode, sondern auch durch die Daten und durch die vorherigen Zwischenergebnisse gesteuert!

    Ein Prozessor herkömmlicher Bauart kann nicht zwischen Programm und Daten unterscheiden. Diese Art Unterschied ist erst durch spezielle Konstruktionen möglich.

  17. Seite 20

    Ein Granatenfehler. Wie kann man nur so ein Buch schreiben, ohne jemals im Leben einen Trackball gesehen zu haben!? Beim Trackball wird die Kugel mit den Fingern bewegt.

  18. Seite 21

    Falsch. Ein Accelerator ist eine besondere Hardware zur SCHNELLEREN Berechnung der Pixel und hat mit der Auflösung nichts zu tun.

  19. Seite 23

    Falsch. Typenraddrucker haben ausschließlich Typenräder. Nur Kugelkopfdrucker haben Kugeln mit Typen darauf.

  20. Seite 23

    Falsch. Es sind keine Nadeln, sondern erhitzte Zonen im Druckkopf. Der Druckkopf muß sehr wohl einen direkten Kontakt mit dem Papier haben, denn hätte er ihn nicht, wäre es ziemlich hoffnungslos, einen KLEINEN Druckpunkt mit WENIG Hitze erzielen zu wollen. Je besser der Kontakt, desto präziser der Druck und desto geringer die notwendige Temperatur der erhitzten Zone(n).

  21. Seite 24

    Falsch. Ein Computer hat nur soviele Schnittstellen, wie man ihm einbaut. Zu den wichtigsten Schnittstellen gehören die für externe Speicher (z.B. Festplatten) und für Tastatur und Bildschirm.

  22. Seite 24

    Falsch. Serielle Datenübertragung ist nicht zwangsläufig bidirektional. Die maximale Kabellänge ist nicht nur abhängig von der Datenrate, sondern auch von der Umgebung und von der Art des Kabels.

  23. Seite 25

    Falsch. Wird der Steuerbus innerhalb des Prozessors betrachtet, so ist er für die Steuersignale zwischen den beteiligten Einheiten, also auch der Einheiten untereinander. Der Steuerbus außerhalb des Prozessors enthält noch ganz andere Signale weiterer Einheiten, so daß teilweise der Prozessor nur noch ein untergeordnetes Element ist.

  24. Seite 25

    Falsch. Die Art der Datenleitung wird NICHT in Bit gemessen, sondern bestimmt nach ihrer Funktion. Die BREITE eines Busses wird in Bit angegeben.

  25. Seite 26

    Falsch. Diese Computer enthalten Prozessoren mit der x86-Architektur.

  26. Seite 28

    Falsch. Die ersten Disketten waren die 8-Zöller. Die "Größe" ist der Durchmesser.

  27. Seite 29

    Falsch. Die Richtung der Magnetisierung hängt von der verwendeten Technik ab.

  28. Seite 29

    Falsch. Erstens läßt die Formatierung mit der Zeit nach und zweitens muß man die Disketten aufgrund der Laufwerkstoleranzen in denjenigen Laufwerken formatieren, worin man sie benutzen will. Das ist ein MUSS.

  29. Seite 30

    Falsch. Festplatten lassen sich eben NICHT mit CDs vergleichen, weil bei einer Platte jeder beliebige Sektor einzeln angesteuert werden kann.

    Nicht umsonst heißen Festplatten "DASD" = direct addressable storage device.

  30. Seite 31

    Falsch. Die Orientierung des reflektierten Lichts bzw die Intensität des reflektierten Lichts wird geändert. Dazu wird mit dem heißen Laserstahl das Kristallgefüge angeschmolzen und durch ein äußeres Magnetfeld die Richtung der Magnetisierung der sich abkühlenden Zonen erzwungen. Zum Löschen wird der Laser die gesamte Spur aufheizen, wobei das äußere Magnetfeld die andere Richtung des Feldes erzwingt. Alte Laufwerke benötigten deshalb 2 Umdrehungen: erst die Spur löschen, dann neu schreiben.

  31. Seite 35

    Falsch. Das Betriebssystem IST Software. Das Betriebssystem ist eines oder mehrere Programme, die es erlauben, den Computer zu starten und DANACH durch ihre Funktionen weitere Programme laden und ausführen können. Das Betriebssystem erlaubt den Zugriff auf und die Steuerung von externen und internen Geräten. Ein Benutzer ist nicht zwingend erforderlich, ebensowenig externe Geräte.

  32. Seite 36

    Falsch. Das ist eine typische Beschreibung eines Windows-Computers, gilt aber nicht allgemein! Die Darstellung ist in sich falsch.

    Richtig ist, daß bei Windows der installierte Font vom Anwendungsprogramm ABGEFRAGT wird. Hierzu gibt es Subroutinen, die Windowsparameter zurückgeben können.

    Das Betriebssystem übernimmt NICHT die Darstellung am Monitor. Das Anwendungsprogramm ruft Routinen auf, die die Ausgabe erledigen. Sind diese Routinen im Funktionsumfang von Windows enthalten, dann werden sie meist benutzt. Aber aufgrund der Fehler in Windows empfiehlt es sich NICHT, dies zu tun! Die reine Anzeige auf dem Bildschirm ist keine Funktion des Betriebssystems, sondern der Ausgabeelektronik (z.B. auf der Grafikkarte).

  33. Seite 38

    Falsch. Linux beweist, daß man sehr wohl mit der neuen Hardware schritthalten kann. Der Flaschenhals ist die beim IBM-PC so grauenhaft vergeigte Konstruktion mit zu wenig Hardware-Interrupts, zu wenig Speicher für externe Module (z.B. Grafikkarten und Controller) und so weiter. Ein neues Betriebssystem (das heißt ein neues DOS) braucht nichts weiter als einen Neustart. Will man alte Software weiterbenutzen, dann muß man halt emulieren. Das ist überhaupt kein Problem!

  34. Seite 39

    Falsch. Das ist KEINE notwendige Eigenschaft eines GUI.

  35. Seite 39

    Falsch. Das ist KEINE notwendige Eigenschaft eines GUI. Außerdem benutzt ein Profi keine Maus, sondern einen Trackball.

  36. Seite 39

    Falsch. Das ist KEINE notwendige Eigenschaft eines GUI.

  37. Seite 39

    Falsch. Das ist KEINE notwendige Eigenschaft eines GUI.

  38. Seite 39

    Falsch. Das ist KEINE notwendige Eigenschaft eines GUI.

  39. Seite 39

    Falsch. Das ist KEINE notwendige Eigenschaft eines GUI.

  40. Seite 100

    Falsch. Typischer Fehler eines Menschen, der nur Windows gesehen hat. Es kann auch eine Liste sein.

Autoren dieses Buchs: Voll, Stulle, Kleinschmidt, Münster, Motz (Matz?), Zimmermann

Sechs Autoren, und dann so ein himmelschreiender Berg von Fehlern.

Sucht man in den Suchmaschinen nach "Herdt-Verlag", gibt es Treffer bei Universitäten. Die setzen diese Bücher ein (darunter obige Machwerke, die mehr Fehler haben als ein Hund Flöhe) und kaufen sich dazu vom Herdt-Verlag Campus-Lizenzen. Wie kann das sein? Wie kann sogar von Universitäts-Rechenzentren diese unfaßbare Menge elementarster Fehler übersehen werden!? Auf Anfrage gibt es oft die Antwort: "Die Bücher der anderen Verlage sind noch schlimmer."

NOCH schlimmer???

Zur Rettung des Abendlands und Bayerns habe ich hoch gepokert und es ist mir ENDLICH, mit viel Überredung, gelungen, ein Manuskript für EDV-Unterricht zu bekommen: TINA's Buch über EDV-Grundlagen

Es ist zwar kein vollständiges Buch, sondern ein Skript, welches das Skelett für Frontalunterricht beinhaltet. Es ist nicht vollständig. Aber vielleicht kommt doch noch hin und wieder ein Kapitel. Und vielleicht werde ich selbst es stückweise vervollständigen. Wir werden sehen.

Welchen Wert dieses Skript hat, könnt Ihr daran ersehen, daß die EDV-Schulungsfirmen ihre Stoffpläne nicht herausgeben, nicht einmal an die Kunden, die immerhin viel Geld für so einen Kurs auf den Tisch legen! Stoffpläne sind Geld wert. Viel Geld!

Aus diesem Grund ist die weitere Verwendung dieses Skripts grundsätzlich verboten.

Ausnahme: Die Lehrer bitten mich per Email um Erlaubnis:

t i n a @ a r i p l e x . c o m

Im Einzelfall wird es Ausnahmegenehmigungen geben.

Zum Schluß ein Dank dem edlen Spender.

TINA



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