Dokumentation: Der Fall Forum des Gesundheitsministeriums


17.3.2002

Die URL dieses Files: http://www.ariplex.com/ama/ama_dial/adi445.htm

Dieses File ist ein MIRROR. Es ist ein Teil einer Dokumentation. Das Original dieses Files befand sich in der Web-Site des http://www.dialog-gesundheit.de * Gesundheitsministeriums.

Zum Verständnis dieses Files ist es ZWINGEND erforderlich, die Einleitung dieser Dokumentation zu lesen!

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Die in diesem File gemachten Ausagen dürfen auf keinen Fall bedenkenlos als wahr hingenommen werden! Fragen Sie bitte UNBEDINGT immer einen oder mehrere GUTE Ärzte. Denken Sie daran: Es geht um Ihre Gesundheit! Aus genau diesem Grund wurde diese Dokumentation erstellt!

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Autor Thema:   Das "richtige" Einkommen
lucky
unregistriert
erstellt am: 27. Dezember 2000 21:29           
Liebe Ärztinen und Ärzte,
da die Höhe (oder Tiefe?) des ärztlichen Einkommens hier immer wieder Thema ist, da die Unzufriedenheit hiermit offensichtlich "das" Thema ist, möchte ich hier eine kleine Umfrage starten. Ich bitte um rege Beiteiligung bei der Festlegung des "richtigen" ärztlichen Einkommens.

Stiens
Mitglied
erstellt am: 27. Dezember 2000 21:46     Sehen Sie sich das Profil von Stiens an!   Senden Sie Stiens eine eMail!     
Hallo "lucky"!

Klasse Frage. Ein Vorschlag: Arzteinkommen vergleichen mit dem Einkommen eines Abgeordneten aus der sog. letzten Reihe, d.h. ist gewählt, macht nichts, sagt nichts, bewegt nichts, hat aber Anspruch auf Übergangsgeld...

Wolfgang Meuresch
Mitglied
erstellt am: 27. Dezember 2000 21:55     Sehen Sie sich das Profil von Wolfgang Meuresch an!   Senden Sie Wolfgang Meuresch eine eMail!     
Hier gilt das Sprichwort:

"Von einem Ochsen kannst Du nicht mehr Rindfleisch verlangen" oder die Frage: Erwarten Sie auf diese Frage wirklich vernünftige Antworten?

Wenn denn die Kunden ausreichend behandelt werden sollen - wie beziffert sich dann ein "wirtschaftliches, zweckmäßiges und ausreichendes" ärztliches Einkommen?

Nein, ich denke, diese Fragestellung ist nicht sachlich, auch wenn zu anderen Fragen die Antworten ebenfalls unsachlich erfolgt sind.

WM

Wolfgang Meuresch
Mitglied
erstellt am: 27. Dezember 2000 21:56     Sehen Sie sich das Profil von Wolfgang Meuresch an!   Senden Sie Wolfgang Meuresch eine eMail!     
Das Sprichwort sollte heißen: "Von einem Ochsen kannst Du nicht mehr ALS Rindfleisch verlangen... ;-)

Dr. Matthia Solga
unregistriert
erstellt am: 28. Dezember 2000 00:34           
Werde mal versuchen, mich hier auf ein sehr glibbriges Thema einzulassen:
im Schnitt halte ich ein Einkommen von DM 60 pro Stunde als zu versteuerndes Einkommen für realistisch. Akzeptabel? Das gibt bei 8 Stunden tägl. Arbeitszeit ein Einkommen von DM 9600 pro Monat vor Steuern. Bitte berücksichtigen: das ist ein Beruf, der wesentlich mehr Ausbildung, materielle und mentale Investitionen erfordert als andere Berufe, dennoch bezahle ich für einen Gesellen im Autohaus denselben Betrag pro Stunde.
Ärzte mit hohem persönlichen Einsatz (ich denke da an operativ und instrumentell arbeitende) sollten einen Zuschlag von 15% erwarten dürfen, welche mit geringerem Einsatz weniger (Jetzt halte ich mich aber zurück, Vorschläge zu machen!). Das sind DM 69 pro Stunde etwa maximal. Wären DM 11040 pro Monat. Mehr Arbeit als 8 Stunden pro Tag, die ja beim niedergelassenen Arzt selbstverständlich sind, sollte natürlich bezahlt werden!
Wochenendarbeit sollte auch einen Zuschlag bekommen.
Damit ist jetzt erstmal die Arbeit bezahlt. Dazu müssen zwangsläufig Zuschläge kommen für das unternehmerische Risiko, immerhin je nach Fachrichtung im Schnitt einige Hunderttausend Mark, denn eine soziale Absicherung beim Scheitern wie beim Arbeitnehmer gibt es nicht.
Jetzt werden dazu Praxiskosten hinzukommen müssen. Dazu muß doch auch mal bemerkt werden, daß eine ausgebildete Arzthelferin keinesfalls mit den ca. 1800 (Ja, Ihr lest richtig!) DM Anfangsgehalt für 3 Jahre (Tarif) tatsächlich auch nur annähernd bezahlt ist. Da sind DM 3000 als reell anzusetzen, Spezialisten wie Laborassistenten oder OP-Schwester werden real mit DM 4500 anzusetzen sein. Damit werden etwa Praxisausgaben von monatlich 5000 bzw. 7500 DM anzusetzen sein, Beträge darunter sind Ausbeutung der qualifizierten bzw. hochqualifizierten Arbeit der Mitarbeiterinnen! In der Urologie also eine Instrumentierende, eine Laborkraft und eine Rezeptions- und Sprechstundenhilfe, also DM 20.000 pro Monat Personalkosten. Etwa DM 23 Miete pro qm sind reel? Beim Urologen etwa 100 qm Praxisfläche: also 2300 DM Miete, Warmkosten etwa 300 pro Monat.
Addieren wir mal:
bei 12 h Arbeit pro Tag für den Urologen:
DM 16500 Arztlohn
DM 20000 MitarbeiterInnen
DM 2600 Raumkosten
Summe: DM 39100 pro Monat reine Praxiskosten für Miete und Arbeit. Also pro Jahr 469200 DM notwendiger Umsatz für menschliche Arbeit und Raumkosten.

Wir haben eine Investitionssumme von DM 400.000 für zwei Ärzte, pro Arzt sind 300.000 DM anzusetzen. Zinsen pro Jahr 8%. Sind 24000 DM Geldkosten pro Jahr. Tilgung DM 30.000 pro Jahr. Notwendige Neu- und Ersatzinvestitionen pro Jahr bei etwa DM 5000 pro Arzt.
Verbrauchsmaterialien, Telefon bei etwa 20.000 pro Jahr. Weiterbildung (Kongresse, Literatur) etwa DM 5000 pro Jahr.

Summieren wir weiter:
DM 469200 Arbeits- und Raumkosten
DM 24000 Geldkosten
DM 30000 Tilgung
DM 5000 Ersatz- und Neuinvestitionen
DM 20000 Materialien
DM 5000 Fortbildung/Weiterbildung

Soweit DM 553200 Umsatz pro Urologen pro Jahr.
Nun wird ein Zuschlag von 2% für unternehmerisches Risiko und 10% für betriebsnotwendige Rücklagen betriebswirtschaftlich gefordert.

Rechenfehler und vergessene Posten bitte korrigierend bemerken!

Also wird folgender Praxisumsatz nötig werden:
DM 620690 pro Jahr ist zu fordern, um einem Urologen ein gleiches stündliches Einkommen vor Steuern zu garantieren, das er für einen Automonteur für denselben Zeitraum bezahlen muß: DM 69 pro Stunde Einkommen vor Steuern.

Wolfgang Meuresch
Mitglied
erstellt am: 28. Dezember 2000 01:35     Sehen Sie sich das Profil von Wolfgang Meuresch an!   Senden Sie Wolfgang Meuresch eine eMail!     
Lieber Herr Solga,

bevor ich mit meinen "beiden Mädels" Gassi gehe, noch eine kurze Antwort:

Mit dem Zahlenvergleich geben Sie sich sozusagen "betriebswirtschaftlich" - ist gar nicht zu beanstanden! Sie geben dieses Erfordernis offen zu. Sie sind Unternehmer! Damit kann ich umgehen, weil es Offenheit ist.

Übrigens: Die vielzitierte Fleischverkäuferin oder Klofrau muß den selben Lohn für den Kfz.-Mechaniker bezahlen!

WM

Dr. Matthias Solga
unregistriert
erstellt am: 28. Dezember 2000 10:54           
Richtig, die haben aber auch (vermutlich) ein deutlich unterdurchschnittliches Einkommen, (sicherlich auch ein unhterdurchschnittliches unternehmerisches/soziales Risiko). Auskunft stat. Bundesamt gerade eben: durchschnittl. Bruttogehaltssumme 1999 48900 DM pro Jahr, auf 12 Monate wäre dies DM 4075 pro Monat.

Klaus Vetter
unregistriert
erstellt am: 28. Dezember 2000 15:11           
Bei Problemen mit dem Kfz geht Herr Vetter, Dr. Seitz, auch Herr Meuresch zum Kfz-Mechaniker und nicht zur Klofrau. Und Herr Meuresch geht auch ganz bestimmt nicht zur Fleischverkäuferin, um eventuelle Probleme mit seinen Innereien behandeln zu lassen.
Was soll das also, Herr Meuresch !
Klaus Vetter

lucky
unregistriert
erstellt am: 28. Dezember 2000 20:03           
Liebe Leute -
nicht son Geschwafel.
Hosen runter!
Ich will Zahlen sehen!
Ein Mann (eine Frau) ein Preis!
Keine Ochsen, keine Klofrau, mich interessieren auch die Praxiskosten nicht.
Was soll der Doktor verdienen - konkret.
Was halten Sie für angemessen?
Nu ma los! Das Jahr is bald zuende.

Stiens
Mitglied
erstellt am: 28. Dezember 2000 20:17     Sehen Sie sich das Profil von Stiens an!   Senden Sie Stiens eine eMail!     
hallo lucky,

wenn ich da so an "Helden" des grünen Rasens denke...

Dann müßte ein Arzt wenigstens(!) 4Mio. pro Jahr verdienen :-)))

Dr. Matthias Solga
unregistriert
erstellt am: 28. Dezember 2000 23:19           
Vielleicht mal im Beitrag vom 28. Dezember 2000 00:34 nachsehen, lucky: ich möchte gerne für meine Arbeit DM 69 pro Stunde Arbeitsleistung + 5% Zuschlag für Unternehmerisches Risiko vor Steuern und privaten Versicherungen (entspr. Bruttogehalt). Den Rest mal selber nachrechnen: wäre bei 8h/Tag und 20 Arbeitstagen/Monat DM 11592/Monat, bei 12h/Tag DM 17388/Monat. Hoffentlich hat Sie auch das nicht noch ermüdet ;-)

Peter Rapp
Mitglied
erstellt am: 28. Dezember 2000 23:31     Sehen Sie sich das Profil von Peter Rapp an!   Senden Sie Peter Rapp eine eMail!     
ich bin nicht sehr sicher, ob man diesem Laberhannes die Ehre antun sollte. Den Wunsch nach solide fundierter Diskussion hat er bisher noch in keinem seiner Beiträge erkennen lassen.
Mein fixer Eindruck: privatversicherter freier Mitarbeiter der Wirtschaftsredaktion
der gelben Presse.

PR

Wolfgang Meuresch
Mitglied
erstellt am: 29. Dezember 2000 07:58     Sehen Sie sich das Profil von Wolfgang Meuresch an!   Senden Sie Wolfgang Meuresch eine eMail!     
Lieber Herr Vetter,

zu: "Bei Problemen mit dem Kfz geht Herr Vetter, Dr. Seitz, auch Herr Meuresch zum Kfz-Mechaniker und nicht zur Klofrau. Und Herr Meuresch geht auch ganz bestimmt nicht zur Fleischverkäuferin, um eventuelle Probleme mit seinen Innereien behandeln zu lassen. Was soll das also, Herr Meuresch!"

=> Den Vergleich mit den beiden vielzitierten Berufsgruppen haben Vertreter des Ärztestandes gezogen, nicht ich. Dass kann nicht unkommentiert bleiben! Genauso wenig sollte der Vergleich "...Auskunft stat. Bundesamt gerade eben: durchschnittl. Bruttogehaltssumme 1999 48900 DM pro Jahr, auf 12 Monate wäre dies DM 4075 pro Monat..." im Raum stehen bleiben: Gehe ich denn richtig in der Annahme, dass hier die BRUTTOeinnahmen vom Chefarzt bis hin zur Klofrau saldiert worden sind?

Nichts für ungut.

WM

Peter Rapp
Mitglied
erstellt am: 29. Dezember 2000 14:12     Sehen Sie sich das Profil von Peter Rapp an!   Senden Sie Peter Rapp eine eMail!     
das ist halt die Crux mit den Zahlendurchschnitten: sie taugen als Argumente meist nicht, werden aber immer wieder gern zum Totschlagen hergenommen.

Wie gehts mir denn heute ?
Durchschnittlich natürlich.
Ein bißchen schlechter als gestern,
aber immer noch besser als morgen.

PR

Klaus Vetter
unregistriert
erstellt am: 29. Dezember 2000 21:42           
Herr Meuresch zu Ihrer Erinnerung: am 27.12. schrieb ich: “ Herr Meuresch, wie war das doch mit Halbgöttern in Weiß ? Sie haben zu dienen, wenn es sein muß 24 Stunden am Tag und mit dem zufrieden zu sein, was sie bekommen, selbst wenn es unter dem Einkommen einer Fleischverkäuferin liegt.“ Stiens brachte noch den Müllwerker und die Klofrau ins Spiel.
Ich davon ausgehe, dass jede Tätigkeit, jeder Beruf bestimmte und von Beruf zu Beruf unterschiedliche Eignungen, Fertigkeiten, Fähigkeiten und QUALIFIKATION(EN) erfordert und dass die geldwerte Vergütung einer jeden Tätigkeit und die Austauschbarkeit der diese Tätigkeit Ausführenden unter anderem Ausdruck dessen sind. Aus diesem Grunde gibt es die „Green-Card“ auch nur für Spezialisten.
Ihrer Antwort vom 27.12.: „Ein bißchen mehr Respekt vor der Leistung dieser Berufsgruppen und anderer mehr stünde den Ärzten gut zu Gesicht.“ glaube ich entnehmen zu können, dass Sie, Herr Meuresch, und „Lucky“ fast die einzigen in diesem Forum sind, die nicht verstehen wollten oder konnten, was damit zum Ausdruck gebracht werden sollte. Ich möchte Sie deshalb bitten, sich die von mir genannten Zahlen anzuschauen, vielleicht auch mal nachzurechnen. Wenn Sie dann in Ihre Ergebnisse noch den Faktor der Austauschbarkeit einbeziehen (jeder Arzt, der seine Praxis schließen muß, ist in der Lage eine der genannten Tätigkeiten auszuführen, andersherum sehe ich da doch einige Probleme), wird sich Ihnen mein Anliegen hoffentlich erschließen und Sie werden verstehen, warum ich auch, oder gerade von Ihnen gebührenden Respekt vor der Leistung der Ärzte verlange. Sollte dies aber immer noch kein Denkanstoß für Sie sein, empfehle ich folgendes Experiment: gehen Sie doch mal mit Ihrem Kanari, Meerschweinschen oder was Sie so an Haustieren haben, zwei- bis dreimal zum Tierarzt, rechnen Sie die Summe aus, vergleichen Sie diese mit den Fallwerten verschiedener Fachgruppen (das ist der Betrag, der dem Arzt für die Behandlung pro Patient und Quartal zur Verfügung steht) und erstaunt feststellen, wie preisgünstig die Behandlung von Menschen in der GKV sein kann. Die Entwicklung in GKV Ostdeutschlands scheint auch so eine Art Experiment zur Beantwortung der Frage zu sein: Wie viel ist mit wie wenig Geld möglich?
Eine letzte Anmerkung: nachdem die Diskussion auf den verschiedensten Schauplätzen und Nebenschauplätzen geführt wurde, sollte versucht werden, die verschiedenen Gedanken zur Entwicklung des Gesundheitssystems weiter zu führen, Zielvorstellungen, kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen und Aktivitäten zu konkretisieren. Vielleicht ergibt sich daraus eine Art Vision oder Konzept.
Mit freundlichen Grüßen Klaus Vetter

Dr. Matthias Solga
unregistriert
erstellt am: 29. Dezember 2000 23:29           
Herr Meuresch: hier sind alle BruttoGEHÄLTER saldiert, vom 630-Mark-Job bis zum Chefarztgehalt (der Chefarzt hat aber neben seinem Gehalt weitere Einkünfte), das geht sogar einschl. der Gehälter von Krankenkassenchefs (im Schnitt 400.000 DM). Die Summe meint nicht Gesamteinkommen, nur Gehalt.

Wolfgang Meuresch
Mitglied
erstellt am: 30. Dezember 2000 00:03     Sehen Sie sich das Profil von Wolfgang Meuresch an!   Senden Sie Wolfgang Meuresch eine eMail!     
Qualifikationen können erworben werben, an der Uni, aber auch anderswo. Über die Schwierigkeit der Leistungserbringung kann trefflich gestritten werden!

Die Bedeutung der Leistungserbringung zu ihrer Entlohnung eröffnet einen weiteren Schauplatz.

Herr Mehner unterstellte mir schon mal die Begrifflichkeit "Sozialromantiker". So manchem Arzt als Teilnehmer dieses Forums unterstelle ich den mangelnden Blick für ALLGEMEINE Realitäten.

WM

Dr. Matthias Solga
unregistriert
erstellt am: 30. Dezember 2000 00:35           
Bemerkenswert doch inzischen die Zurückhaltung bei der Wertung des ärztlichen Einkommens: weder die Ärzte noch die anderen Experten (ob aus der Versicherungswirtschaft oder von Patientenseite) äußern sich hier. Nun doch mal raus aus der Reserve: sind DM 60 pro Stunde Einkommen vor Steuern/Abgaben für einen Arzt o.k., DM 69 für einen chirurgisch Tätigen? Ist es o.k., für eine Sprechstundenhilfe DM 3000 zu fordern statt DM 1800? Hier möchte ich (ausnahmsweise) lucky zustimmen: bitte um rege Beteiligung.

Klaus Vetter
unregistriert
erstellt am: 30. Dezember 2000 18:38           
zu> Qualifikationen können erworben werben, an der Uni, aber auch anderswo. Über die Schwierigkeit der Leistungserbringung kann trefflich gestritten werden!
und zu> Die Bedeutung der Leistungserbringung zu ihrer Entlohnung eröffnet einen weiteren Schauplatz.

Herr Meuresch, was wollen Sie dem Forum damit sagen? Könnten Sie dies bitte etwas konkretisieren?
Wollten Sie damit ausdrücken, daß die Qualifikation für die Honorierung der Leistung, die ja diese Qualifikation erfordert, keine oder kaum eine Rolle spielt?
Was ist es dann? Ist es der Wert, den die Gesellschaft oder einflußreiche Teile der Gesellschat dieser Tätigkeit beimißt? Wenn ja, dann ist der Arztberuf ganz weit unten.Schauen Sie sich doch mal auf Ihre letzte Handwerkerrechnung die Anfahrtpauschale an. Laut EMB-Ziffer 7236 bekommt ein Arzt eine Pauschale für Besuche im Fernbereich bei mehr als 5 km Radius bei Tage zwischen 8 und 20 Uhr 18,00 DM.

zu< unterstellte mir schon mal die Begrifflichkeit "Sozialromantiker". So manchem Arzt als Teilnehmer dieses Forums unterstelle ich den mangelnden Blick für ALLGEMEINE Realitäten.

Auch hier, Herr Meuresch, erschließt sich mir Ihre Intention nicht.Gibt es noch andere Realitäten und wenn ja, wieviele?
Sollten Sie damit gemeint haben, daß die Ärzte ihre Situation zunehmend weniger als persönliches Versagen sondern als Folge politischen Willens, als "ALLGEMEINE Realität" begreifen, stimme ich Ihnen zu.
In diesem Sinne ist der Blick zahlreicher Ärzte hier im Forum , vielleicht berufspolitisch gefärbt, wesenlicht schärfer als Sie zu erkennen bereit zu sein scheinen.
Und um nochmals Zahlen zu nennen:
Quartal 1/2000 71.153,43 DM 2018 Behandlungsfälle,
2/2000 hatte ich bereits genannt.
Guten Rutsch
Klaus Vetter

Wolfgang Meuresch
Mitglied
erstellt am: 30. Dezember 2000 21:24     Sehen Sie sich das Profil von Wolfgang Meuresch an!   Senden Sie Wolfgang Meuresch eine eMail!     
Habe ich mich wirklich so unklar ausgedrückt?
Ansonsten: Ein gutes Neues.

WM

Peter Rapp
Mitglied
erstellt am: 30. Dezember 2000 22:51     Sehen Sie sich das Profil von Peter Rapp an!   Senden Sie Peter Rapp eine eMail!     
Lieber Herr Solga,

auch DM 60 pro Stunde Einkommen vor
Steuern/Abgaben für einen Arzt sind noch lange nicht o.k.

Bloß unserem Laber-lucky wollte ich das nicht schreiben.

PR

schumacher
unregistriert
erstellt am: 30. Dezember 2000 23:22           
Die allgemeine Realität wahrzunehmen ist gar nicht so einfach.Eine Ministerin preist sich öffentlich,daß die Heraufsetzung der Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Krankenversicherung in den neuen BUndesländern auf Westniveau ein Beweis für die gute Politik der Bundesregierung sei und den Einheitsprozess vollende.
Also ist es Realität ,das Einkommen und Wirtschaftsleistung sich Ost zu West angeglichen hat?Es ist Realität , daß auf beiden Seiten die gleiche Morbidität herrscht?Es ist Realität, daß auf beiden Seiten das gleiche Honorar für gleiche Leistung gezahlt wird?
Ich weiß nicht was ein Psychiater über diese Art von Realitätswahrnehmung sagt.Ich weiß nur,daß ,wenn man auf diese Art an Probleme herangeht, eine Seite ziemlich unter die Räder kommt.Und damit sind wir dann wieder bei der allgemeinen Realität(-stheorie?)!

Dr. Matthias Solga
unregistriert
erstellt am: 31. Dezember 2000 00:44           
zu Angleichung der Lebensumstände:
Die Lebenserwartung im Westen Deutschlands ist etwa so hoch wie die der weißen Bevölkerung in den USA, die im Osten ist etwa so hoch wie die der schwarzen Bevölkerung in USA, um etwa 3 Jahre geringer. Zahlen müßte ich nochmal raussuchen, evtl. gelegentlich, falls jemand das interessiert.

Wolfgang Meuresch
Mitglied
erstellt am: 31. Dezember 2000 15:40     Sehen Sie sich das Profil von Wolfgang Meuresch an!   Senden Sie Wolfgang Meuresch eine eMail!     
Lieber Herr Schumacher, lieber Herr Vetter,

ich lasse mich doch noch mal kurz auf die Diskussion "gerechtes Arzteinkommen" ein:

Es kann überhaupt keine Frage sein: Wer Tag für Tag mit der schweren Verantwortung "Leben retten - Heilen - Schmerzen lindern" befaßt ist, und dann auch noch vor dem Herrn Bankdirektor einen Kotau wegen der hinkenden Rückzahlung der Praxisfinanzierung machen muss...
... während ich für eine GESELLENstunde meiner Motorroller-Reparaturwerkstatt 110,- DM hinblättern muss...
da muss etwas verkehrt laufen!!!!

Jetzt können wir wieder über den Markt!, über Angebot und Nachfrage diskutieren sowie über die Vollkaskomentalität der Deutschen schwadronieren die sich gleichzeitig im Schnitt zwei Urlaube p.a. leisten.

Ich bleibe aber auch dabei: Die Finanzierung des Systems Krankenversicherung geht allem anderen voraus! Haut diese - aus welche Gründen auch immer - nicht hin, sind alle Lamentos über Ärzteeinkommen oder auch über mangelhaft empfundene Leistungsorientierung gemessen am medizinischen Fortschritt schlichtweg zweitrangig. Das muß geändert werden, keine Frage...

Das ist die allgemeine Realität, die ich meine!

WM

schumacher
unregistriert
erstellt am: 31. Dezember 2000 15:53           
Einverstanden,Herr Meuresch!

Zusatzfrage 1: Sehen Sie einen qualitätsmäßigen Fortschritt nach 12 Jahren verdeckter (1988 GRG) und 7 Jahren (1993 GSG) offener Budgetierung?
Zusatzfrage 2: Unter welchen Umständen könnten Sie sich den politischen GAU (mehr Geld ins System,ggfs. "Beitragssatzerhöhung") vorstellen?Konnten wir Sie in diesem Forum überzeugen, daß die medizinischen Gründe mit jedem Tag an Gewicht gewinnen?
Ich gehe mit Ihnen im übrigen konform,daß die Diskussion um das "zustehende Arztgehalt" eine nutzlose ist,solange die Beteiligten nicht die gleiche Leistung beschreiben (können/wollen).
CS

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