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Verletzungen der Halswirbelsäule

Ich klage an:

Schwerer Pfusch bei Knie-Behandlungen

23.09.2004

Jedes Jahr finden Tausende von Knie-Operationen statt. Fließbandarbeit. Nachdem inzwischen künstliche Knie-Gelenke funktionsfähiger sind, ist auch hier ein Boom angebrochen. Alles scheint machbar. Alles am Fließband.

Doch im Sommer 2002 gibt es eine Bombe. Alles ist in Frage gestellt.

Dies ist die Pressemeldung:

Alleine in den USA (mehr als 3x soviel Einwohner wie Deutschland) 650.000 Operationen pro Jahr bei Kosten von rund 5.000 US-Dollar pro Operation.

Sollte die Studie recht haben, ist ein großer Teil der Operationen schlichtweg unnötig. Der Anteil der unnötigen OPs läßt sich schlecht schätzen, weil ein Kranker vielleicht schon erkennt, daß der Schaden sehr groß ist - und deswegen es sicherer ist, NICHT an einer solchen Studie teilzunehmen, also sicher sein zu können, WIRKLICH operiert zu werden.

Selbst wenn der Anteil der unnötigen Operationen nur 1/10 betrüge, wären dies bereits 65.000 unnötige Operationen pro Jahr. 65.000 Schicksale, die anders (und hoffentlich besser) verlaufen könnten...

 
Auf diese Studie angesprochen, reagieren Ärzte in Deutschland irritiert. Doch mehr? Nicht.

Dabei gibt es eine Frage, DIE Frage: Warum ist die Placebo-Operation so erfolgreich?

Seltsam, daß niemand die Frage gestellt hat, ob die Operation wirklich so erfolgreich ist. Ob es nicht vielleicht ganz andere Faktoren sind...

Eben KEINE Placebos, sondern ganz reale, knallharte physiologische Fakten.

Eben KEINE psychische Wirkung (die übliche Ausrede der Pfuscher), sondern reine Physiologie.

Was geschieht denn im Leben eines Kranken? Er wird operiert. Und dann?

Wieso wird nicht gefragt, was VOR der Operation geschah?

Bis zur Operation sind die Patienten auf sich selbst gestellt. Das einzige, was so mancher großartige deutsche Orthopäde zusammenbekommt: dem Patienten zu dessen Beschwerden zu sagen, er solle Quarkumschläge machen.

Billiger Quark, Magerstufe, frisch aus dem Kühlschrank, wird direkt auf das Knie getan. Ungefähr eine Viertelstunde. Mehrmals am Tag.

Das soll wirken.

Ist er gut aufgelegt, erzählt der Arzt dem Patienten, ja, das klinge alles merkwürdig, aber es würde funktionieren. Ist er besonders gut aufgelegt, erzählt er sogar von der Milchsäure, von der man annehme, daß die eindringe und die Wirkung verursache.

Das Knie, ohnehin ein Ort, an dem die Einwirkung von außen gering ist, soll innerhalb von 15 Minuten Milchsäure aufnehmen und nach innen ins Gelenk transporieren? Auf gut Bayerisch gesagt: Das ist ein Schmarrn!

Die einzige Wirkung, die der Quark hat, ist eine Kühlwirkung. Weil der Quark feucht ist, wird die Wärme aus dem Knie gut übertragen bzw wird das Knie gekühlt.

Dafür kostet der Quark Geld und es stinkt. Auf die Kleidung sollte der Quark tunlichst nicht kommen.

Wesentlich praktischer, weil geruchlos und wiederverwendbar, sind gelgefüllte Kühlakkus.

Die einzige relevante Wirkung ist die Kühlung. Ist der Kühler weg, steigt die Durchblutung an. Das Kühlen bewirkt also in der Folge eine stärkere Durchblutung. Und das war's denn auch.

 
Nach der Operation sieht es für den Kranken anders aus. Die Operation hat ihn arg mitgenommen und sein Knie wird sich noch monatelang wegen der Extrembelastung durch die Operation beschweren. Man tut gut daran, das Knie nicht zu reizen. Möglichst viel Ruhe. Gehen mit Krücken, um das Knie nicht zu belasten.

Nach der Operation gibt es Tabletten zur Dämpfung von Entzündungen.

Könnte es sein, daß die angebliche Wirkung der Placebo-Operation nicht die Operation selbst, sondern die Entlastung des Knies und die Tabletten sind?

Doch was geschieht bis zur Operation? Nichts - oder der Patient bekommt höchstens den albernen Rat mit dem Quark.

Monat um Monat humpelt der Kranke vor sich hin. Er erhält weder Krücken zur Entlastung des Knies noch Tabletten gegen die Entzündung. Er selbst kann nicht fragen. Er ist Laie. Er weiß von alledem nichts.

Und dann die Operation. Ab hier wird alles besser. So hofft man.

Doch warum gibt es nicht VOR der Operation die Krücken?

Warum keine Tabletten gegen Entzündungen?

Warum 2, 3, 4, 5, 6 Monate warten auf die Operation?

Warum 2, 3, 4, 5, 6 Monate zulassen, daß das Knie weiter geschädigt wird?

Der Umgang mit Knie-Arthrosen in Deutschland ist ein Skandal.

Aribert Deckers

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