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Ein Igel ist der Hauptdarsteller beim Igelfest im nordhessischen Fürstenberg, der kleinsten Stadt Deutschlands. Zum Leidwesen der Tierschützer wird jedes Jahr zum Auftakt des Festes ein Igel an einer Kette durch die Stadt geführt. Der Überlieferung zufolge soll vor Jahrhunderten ein Igel dem Grafen zu Waldeck bei einer Jagd das Leben gerettet haben.
(nach "Usinger Anzeiger", 26.5.1998)

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Spanischer "Brauch": Ziegenwurf

Junge Soldaten müssen Tier nach dem Sturz vom Kirchturm mit Sprungtuch auffangen

Unter der Beobachtung von Tierschützern haben spanische Wehrpflichtige einem heftig umstrittenen Brauch gefröhnt und eine junge Ziege vom Kirchturm ihres Dorfes Manganeses de la Polvorosa (im Nordwesten Spaniens) geworfen. Unten auf dem Kirchplatz des Dorfes fingen junge Männer das Tier mit einem Sprungtuch auf.

Die Ziege namens "Loreley" überstand den Sturz unverletzt. Ähnlich wie der Stierkampf in Spanien erregt dieser Brauch Tierfreunde- und schützer besonders. Der als "Ziegensprung" bekannte Brauch hatte schon in den vergangenen Jahren heftige Proteste von Tierschützern ausgelöst und war von der Polizei zeitweise verboten worden.

Früher wurde die Ziege an Seilen vom Kirchturm herabgelassen, wobei die - nicht immer ganz nüchternen - jungen Manner mit dem Tier nicht besonders zimperlich umgegangen, weshalb die Tierschützer protestierten. Rund 2000 Schaulustige beobachteten Samstag abend das Spektakel, ferner Kamerateams aus Deutschland und Großbritannien. Mit dem Sturz der Ziege vom Kirchturm feiern die Wehrpflichtigen des Dorfes alljährlich ihren Einzug in die Kasernen.
(nach "dpa", 26.1.1998)

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Gefiederte Vandalen

Niederländische Zeitungen schreiben von "fliegenden Vandalen" und "Terroristen der Lüfte" - und meinen eine Schar von 10 - 15 Elstern. Die Vögel haben in den vergangenen Wochen in Den Haag so viele Autos mit Steinwürfen beschädigt, daß ein Förster sie nun einfangen und aufs Land bringen soll. Der Sprecher der Stadt, Paul Pattjin, berichtet, daß die Elstern die Kieselsteine im Flug fallen lassen und dadurch sogar schon Autoscheiben zu Bruch gingen.

Das Ordnungsamt hat drei Schilder aufgestellt mit der Aufschrift: "Vorsicht! Steinewerfende Elstern!"
(nach "Süddeutsche Zeitung", nach "dpa", 4.4.1998)

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Eisbären als Zwitter

Auf der Polarinsel Spitzbergen haben norwegische Forscher acht Eisbären mit Penis und Scheide entdeckt. Die Ursache für das Auftauchen zweigeschlechtlicher Tiere ist nicht geklärt. Vermutet werden Schädigungen der Erbanlagen durch polychlorierte Biphenyle (PCB), wie sie unter anderem als Kühlmittel und als Weichmacher in Lacken und Klebstoffen eingesetzt werden. Das krebserzeugende PCB ist aus einem Kohlebergwerk auf Spitzbergen in die Luft gelangt.
(nach "dpa", 29.5.1998)

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Fröhliches Schafsgelöbnis

Eine Herde Schafe ist am Samstag vor dem Roten Rathaus in Berlin öffentlich "vereidigt" worden. Die Schafe gelobten, mit "Mäh" zur "Sättigung des deutschen Volkes tapfer ins Gras zu beißen" sagte ein Sprecher der Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär. Die Wehrpflichtgegner protestieren damit gegen das für Mittwoch vor dem Rathaus geplante öffentliche Gelöbnis von Bundeswehrrekruten.
("?", 8.6.1998)

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Kuh an Whiskey gestorben

14 Jugendliche haben 1997 während eines Volksfests in Spanien einer Kuh so lange Whiskey eingetrichtert, bis das Tier an Herzstillstand starb.

Die Jugendlichen wurden angeklagt, aber von einem Gericht in Valladolid wegen mangels an Beweisen freigesprochen. Dem Vernehmen nach ist die Kuh noch immer tot.
(29.8.1998)

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Profi

Der britische Nachrichtensprecher Jonathan Hill mußte seinen Mund während einer Sendung voller nehmen, als ihm lieb war: Ihm war während einer Live-Sendung eine Fliege in den Mund geflogen. Die Zeitungen berichteten, er habe ein wenig gewürgt, es aber einfach nicht fertig gebracht, die Fliege auf Sendung auszuspucken., weil das die Zuschauer sicher angeekelt hätte. "Ich mußte mich vor so vielen Zuschauern professionell verhalten. Ich hatte keine Wahl: Ich mußte lächeln und es ertragen", sagte der 28 Jahre alte Hill, für den der unerwünschte Happen besonders ekelhaft war: Er ist Vegetarier.
(nach "Reuters", 27.6.1998)

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Über 500.000 Inder machten "Kur" mit lebenden Sardellen

Mehr als eine halbe Million Asthmatiker haben sich in der indischen Stadt Hyderabad einer Prozedur unterzogen, von der sie sich Heilung ihrer Krankheit versprechen: Jeder der Kranken schluckte eine lebende Sardelle, die zuvor mnit einer Paste aus Heilkräutern gefüttert worden war. Die Prozedur wird alljährlich von der Familie Goud an einem von Astrologen vorberechneten Tag im Juni vollzogen.

Die Familie will das Rezept vor 152 Jahren von einem Heiligen aus dem Himalaya als Dank für trockene Kleidung und Nahrung an einem regnerischen Tag erhalten haben. Das Rezept für die Kräuterpaste hät die Familie geheim, nicht zuletzt aus Angst vor einer Vermarktung des Produkts, das laut einer Weissagung des heiligen Mannes seine Wirkung verliert, wenn es kommerziell genutzt wird. Deshalb nehmen die Gouds auch kein Geld von den Besuchern, sondern bezahlen den Preis von umgerechnet 1700 Mark für Kräuter und Fische aus eigener Tasche.

Mit dem Verschlucken des Fischleins ist es aber nicht getan. Die Patienten müssen anschließend 45 Tage lang eine strenge Diät einhalten, die aus 25 verschiedenen Speisen besteht. Alkohol-, Koffein-, und Tabakgenuß ist während dieser Zeit verboten.
("AP", 10.6.1997)

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Nicht nur für die Katz

Der Ekel, der viele Tierbesitzer beim Öffnen der Futterdosen überkommt, ist Volker Kitz fremd. Gut abgespülte "Kitekat"-Brocken mit Petersilie, dazu einen guten Wein, das kann der Hobbykoch jedem nur Feinschmecker empfehlen. In seinem Buch "Spaghetti Shebanese - Delikate Gerichte aus Katzenfutter" stellt Kitz 14 ungewöhnliche Menüs vor. Die Namen: Siam-Wok, Chicken-Nug-Cats oder Milk-Shake Kalte Zunge. Die Zutaten: Whiskas, Kitekat oder Brekkies. Katzenfutter enthalte Leber, Lunge, Nieren, Pansen oder Herz und könne vom Menschen problemlos gegessen werden, da nur Tiere verarbeitet würden, die für den menschlichen Verzehr geschlachtet wurden. Dieselben Zutaten seien auch in Knackwürsten zu finden.
("dpa", 5.9.1998)

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Gentechfreie Zone

Gentechnisch hergestellte Lebensmittel sind ungefährlich. Diese Meinung der britischen Regierung wird auch von der Mehrheit der Parlamentarier im Unterhaus geteilt. Jedenfalls solange nicht der eigene Bauch betroffen ist.
Für sich selber haben die Politiker im House of Commons eine gentechnikfreie Zone geschaffen. Nach einem Beschluß des Kantinenausschusses darf in den dreißig Bars und Restaurants in Westminster kein Genfood angeboten werden. "Wir wissen noch nicht genug", rechtfertigte der Ausschußvorsitzende den Beschluß, daher sei es sicherer, vorerst Genfood zu meiden.
("TAZ", 5.9.1998: "Eulennest")
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TAZ
House of Commons

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Killeralge kommt aus dem Aquarium

Die "Killeralge" Caulerpa taxifolia, die auf bereits mehr als 46 Quadratkilometern im Mittelmehr jedes andere Leben verdrängt, stammt aus einem Aquarium. Das habe ein Erbgutvergleich jetzt bestätigt, schreibt Olivier Jousson von der Universität Genf in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift Ecology Progress Series. Der Verdacht hatte seit längerem bestanden, doch war bisher nicht auszuschließen, daß sie über den Suezkanal aus dem Roten Meer eingeschleppt worden war.

Die Grünalge wächst sehr schnell und wird wegen ihrer kräftigen Farbe gerne für Aquarien benutzt. Sie war in den 70er Jahren für die tropischen Aquarien des zoologisch-botanischen Gartens in Stuttgart eingeführt worden, in den 80er Jahren zuerst an das Aquarium im französischen Nancy und schließlich an das in Monaco weitergegeben worden. Von dort sei sie ins Mittelmehr gelangt. Ein Gegenmittel gibt es bisher nicht. Die Alge wächst inzwischen an 83 Kilometern Küste des Mittelmeeres.
(nach "dpa", 23.10.1998)

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"Hahnenschlagen" ohne lebenden Hahn

Nach Bombendrohung Plastikattrappe auf umstrittenem Volksfest verwendet

Nach einer anonymen Bombendrohung gegen den Veranstalter des "Hahnenschlagens" in Lippoldshausen (Kreis Göttingen) ist das lebende Tier durch eine Plastikattrappe ersetzt worden.

Nach Mitteilung der Göttinger Polizei vom Montag war die Drohung am Donnerstag telefonisch eingegangen und richtete sich gegen den Veranstaltungsleiter der Lippoldshausener Ortsfeuerwehr. Zuvor hatte der Deutsche Tierschutzbund (München) das "Hahnenschlagen" als "schlichte Tierqualerei" kritisiert und das Kreisveterinäramt Göttingen hatte die Verwendung eines lebenden Tieres verboten.

Bei diesem jahrhundertealten Brauch wird nach der Erntezeit auf dem Dorfplatz der 750-Seelen-Gemeinde ein Loch ausgehoben und ein Hahn hineingesetzt. Dieser bekommt einen Topf übergestülpt. Dorfbewohner müssen dann mit verbundenen Augen durch Zurufe der Zuschauer den Topf finden und ihn mit Dreschflegeln zerschlagen. Den Zustand der Akteure beschrieb der Bürgermeister damit, daß die dabei "nicht immer ganz nüchtern" sind.

Am Montag verfolgten rund 400 Zuschauer auf dem Platz den Ausgang des heftig geführten Streites. Um 10.25 Uhr zertrümmerte nach zahllosen Fehlversuchen ihrer männlichen Mitstreiter eine Lippoldshausener Hausfrau den Tontopf. Zur Freude der Tierschützer und der Mitarbeiter des Veterinäramtes saß ein täuschend echt aussehender Plastikhahn in dem Erdloch.

Im nächsten Jahr soll aber wieder ein lebender Gockel dabeisein. Nach Angaben der Veranstalter soll an der Tierärztlichen Hochschule in Hannover ein Gutachten angefertigt werden, das dem Brauchtum einen Tierschutzgerechten Ablauf bestätigt.

(nach "Ini", 2.9.1997)

Es geht doch nichts über einen nützlichen Gutachter...

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