Bremerhaven, Stadt im Würgegriff der Mafia


Bremerhaven hat die höchste Rate der Sozialhilfeempfänger in ganz Deutschland, sogar noch höher als in den neuen Bundesländern. Das kommt nicht von ungefähr - Bremerhaven ist fest im Griff der Mafia.

Bremerhaven wurde gegründet 1827 als Eigentum der Stadt Bremen. Sklavenhaltertum, das sich bis heute erhalten hat. Aber das ist nur der kleinste Teil der Wahrheit, denn wie in Kolonien und Regentschaften üblich, hat sich ein Netzwerk von Besitzern, Partizipierern, wahren Machthabern, und deren allerobersten Paten gebildet, das es so kein zweites Mal in Deutschland gibt.

Bremerhaven war einmal eine der fortschrittlichsten Städte des Kontinents, als der Fischfang florierte, es große Seefahrt gab, Bremerhaven den größten Fischereihafen des Kontinents hatte, Seemann noch ein Beruf war. Als man noch eine Zukunft hatte.

Dann ging es bergab...

Stramm vorwärts mit der Arbeiterschaft und ihrer Partei - glaubte der kleine Mann auf der Straße sein zu müssen. Glorreiche Wahlsiege brachten der glorreichen SPD bis 2/3 der Wählerstimmen. Parteibonzen schwammen oben und jahrzehntelange Alleinherrschaft betonierte eine Autobahn der Geld- und Machtkanäle.

Gegenwehr gab es nicht. Gibt es auch heute nicht. Die gesamte Machtstruktur ist ein Filz, von den Parteien über die Stadtverwaltung bis tief in die Gewerkschaften.

Wozu Einheitspartei wie in der DDR, wenn sich das Trugbild Demokratie viel besser verkaufen läßt?

Stümpertum schlimmsten Ausmaßes, was macht das schon? Wer an der Macht ist, setzt sich einfach durch. Gegenwehr: keine. Der Handel, mit dem es ständig weiter bergab geht - eine Firma nach der anderen stirbt, ein Geschäft nach dem anderen schließt, selbst in der Hauptgeschäftsstraße (der Bürgermeister-Smith-Straße) - wagt es nicht, den Mund aufzumachen.

Bei der kürzlich erfolgten Abstimmung für einen Volksentscheid für ein anderes Wahlrecht, bei dem endlich die alte Listen- durch Personenwahl ersetzt werden soll, durften die Aufrufe und Unterschriftslisten in fast allen Läden nicht ausgelegt werden. Warum? Weil die Eigentümer in vorauseilendem Gehorsam kuschten vor der Allgewalt der Bonzokraten, Angst hatten vor dem Zorn der Listenfürsten.

Angst vor der Mafia - das ist Bremerhaven.

Angst. Angst vor Terror. Angst vor Schikane. Angst vor den Ämtern und den Wieseln, den Sadisten, den Drahtziehern, den vielen kleinen Augen und Ohren, die weitertragen, was sie spionieren, die liegenlassen, was der Petent doch so dringend braucht, die das Recht biegen, beulen, krachen lassen. Ein Anwalt? Gegen die Mafia? In Bremerhaven? "Erzähl' den Witz von der Mitbestimmung noch mal, Kollege...!"

Ein Milliardenprojekt sollte der Ocean-Park werden. Noch heute baut man an der Ruine. Läßt sich sogar das Urheberrecht an seinem Pfusch auf Kosten der Bürger kaufen. Schiebt Posten und Gelder. Schmückt sich mit der Raubkopie eines arabischen Hotels. Und ein Geschäft nach dem anderen stirbt.

In der Hauptgeschäftsstraße baut man einen 08/15-Stein- und Stilbruch: riesige sterile Ekel-Steinplatten, potthäßlich, mit Glasdeckel. Selbst Millionenstädte hätten damit ihre Probleme. Aber Bremerhaven doch nicht! Vor allem nicht mit Geld aus fremden Taschen...

Obwohl völlig überschuldet, sollen Mammutobjekte gebaut werden, die ebenso eklatant sinnlos wie von der Bevölkerung nicht gewollt sind. Wie jener "Trog", mit dem ein kurzes Stück eines Zubringers zur Autobahn tiefergelegt werden soll. Was niemandem nützt - außer denjenigen, in deren Taschen die Gelder fließen...

Hunderte Millionen Euro sollen vernichtet, ein gewachsenes, ruhiges, idyllisches Wohngebiet zerstört werden. Zu melden hat das Volk nichts. Von Anfang an stellte sie klar: Redet, soviel ihr wollt. Wir machen, was wir wollen. So sprach die Provinzfürsterei. Und das blieb so. Es wird gekuscht...

Es herrscht der Wahn, eine Stadt für Touristen zu sein. Der Ocean-Park sollte MASSEN an Besuchern bringen. Obwohl nicht einmal Bremen, geografisch viel besser gelegen, das kann. Die bremische Milliardenpleite Space-Park beweist es.

Die Bremerhavener Innenstadt wurde vernichtet, selbst historische Teile des Hafens und der Anlagen. In mehreren Phasen, beginnend in den Sechzigern, wurde der gewachsene Kern beseitigt, Klötze gigantomanischer Häßlichkeit hineingestellt. Die Stadt soll eine Silhouette bekommen, hieß es bei der Ausschreibung. Die Entwürfe für das Columbus-Centrum, heute ein Maulwürfshügel, in dem man den Eingang zur U-Bahn vergeblich sucht, wurden in Vitrinen ausgestellt. Schulklassen wurden von ihren Lehrern hingeschleppt, mußten sich die Bastelarbeiten deutscher Architekten zeigen lassen, Begeisterung mimen. Wehe den Abweichlern - Lehrer sind Eckpfeiler, Einpeitscher und Blockwarte der Bremerhavener Mafia!

Krönender Höhepunkt der ausgestellten Entwürfe für das neue Einkaufszentrum war ein Ding, das von der Seite wie ein Schiff aussah: vorne wie hinten fuhr man wie auf einer Laderampe hinein. Selbst die Taue wurden dargestellt... Im Innern, voll auf der Höhe der Zeit, gab es sogar ein Kernkraftwerk. Gleich neben dem Kindergarten...

Der Entwurf, obwohl recht interessant anzusehen, wurde dann aber wieder zurückgezogen. Die Gründe blieben im Dunkeln. Ob es das nicht sprachlose Entsetzen der Schüler war, die sahen, was die Veranstalter nicht sehen wollten? Wer weiß...? Und wer wußte, der redete nicht... So wie bei der Machtergreifung in einem der ganz armen Gebiete.

Bremerhaven ist wie ein halber Schmetterling, auf der einen Seite die Weser, auf der anderen Seite nicht nur Stadt-, sondern gleich Landesgrenze. Billiges Bauland wurde genommen, wo man es sich nehmen konnte: bei den Wehrlosen. Leherheide, ein feuchtes, moorigbedecktes Gebiet, wo sich die armen Teufel, die sich kein besseres Land leisten konnten, in ihren Schreber- und Gartenbuden/-häuschen ein Dach über dem Kopf und Kohl und Kartoffeln in der nassen Erde anbauten... Arm. Nass. Schlecht. Aber wenigstens ein Dach über dem Kopf, ein Zuhause...

Bis das Land in den Besitz der GeWoBa, der gemeinen Wohnbaugesellschaft (wem die wohl gehören mag, wenn nicht der Gewerkschaft...?), gebracht wurde. Auch mit Gewalt, per Enteignung...

So entstand die Plattenbausiedlung Leherheide-West.

Großzügig plante man sogar einen Grüngürtel. Und nahm sich dazu das Land - billig, ein Grüngürtel ist ja kein Bauland. Um dann aber darauf statt des Grüngürtels weitere Betonschanden zu begehen...

Für die Zufahrt in das Areal der Häßlichkeit wurde die Baumschule Bischof beseitigt, bis dahin eine grüne Lunge, heute nur noch ein paar Eichen am Straßenrand, traurige Reste der einmal herrlichen Natur. Und auch diese Bäume werden von Jahr zu Jahr weniger...

Quer durch die Baumschule wurde eine breite Schneise geschlagen und eine Straße gebaut, ab dort, wo die Eisenbahn als Brücke die Bundesstraße B6 überquert. Neben dem einen Brückensockel stand dann ein großes Schild: "Wir Leherheider danken der SPD".

Gesägt und bemalt im Stadttheater der Stadt Bremerhaven, wurde das Schild vom Städtischen Fuhrpark gefahren und aufgestellt.


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Der Ocean-Park, das Milliardengrab in Bremerhaven